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Die Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke –seit 1991- berichtet nach mehr als 21 -jähriger Tätigkeit über Gutachten des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenver­sicherung), der im Auftrag der Krankenkassen die Notwendigkeit der Herstellung von neuen Prothesen begutachtet, aber auch unter anderem die Begutachtung vornimmt, ob und in welchem Umfang eine Pflegestufe zu bewilligen ist.

Die Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke –seit 1991- hat in den zurückliegenden 21 Jahren immer wieder kompetente, freundliche Damen und Herren zur Begutachtung kennengelernt. Ihnen gebührt Dank und Respekt.

Vieles ist bei der Begutachtung jedoch durchaus verbesserungswürdig, wir haben zwei Fälle herausgesucht, die mehr als beanstandenswert und unrühmlich sind. Wir tragen diese Fälle vor, um an die Zuständigen zu appellieren, Kompetenz und Menschlichkeit bei den Beurteilungen einfließen zu lassen.

Amputierte Menschen bringen viel Mut und Tatkraft auf, um ihr schweres Schicksal zu meistern, es sollte ihnen Respekt und Anstand entgegengebracht werden. Unnötige, überflüssige Ärgernisse sollten vermieden werden. Auch der Zeitfaktor der Begutachtung sollte kürzer bestimmt werden. Amputierte brauchen schnell Prothesen, um ihre Selbstständigkeit und damit ihre Würde erreichen zu können. Dazu bedarf es keiner monatelangen Auseinandersetzungen. Dasselbe betrifft die Pflegestufen.

Fall 1 Patient w * 1962

Oberschenkelamputation und Knieexartikulation
Foto: Oberschenkelamputation und Knieexartikulation

- Prothetisch nicht versorgt. -

Diagnose: Thrombangiitis obliterans

Pflegestufe I wurde abgelehnt.

Begründung u. a.:

  • Prothesen und Unterarmstützen werden genutzt.
  • Knie rechts und links unauffällig.
  • Alltagskompetenz nicht eingeschränkt.
  • Kein Hilfebedarf
    • beim Baden
    • beim Gehen
    • beim Treppensteigen

„Pflegebedürftigkeit gemäß SGB XI liegt nicht vor.“

Ergebnis: Der 3. Widerspruch hat zum Erfolg geführt. Dafür mussten viel Zeit, Kraft, Nerven und Tränen aufgebracht werden.


Fall 2 Patient m * 1937

Diagnosen u. a.:

  • PAVK Stadium IV nach Fontaine
  • Z.n. Amputation Dig ped 1 links 2011
  • Z.n. Unterschenkelamputation links 2011
  • Z.n. Oberschenkelamputation  links 2011
  • Z.n. Nachamputation des Oberschenkels 2011
  • eine geplante Hüftexartikulation konnte zunächst vermieden werden
  • Diabetes Mellitus Typ II, insulinpflichtig
  • Arterieller Hypertonus
  • Koronare Mehrgefäßerkrankung
  • Z.n. Myokardinfarkt
Keine prothetische Versorgung aufgrund ausgeprägter Wundheilungsstörungen langfristig möglich.

Ergebnis: „Es liegt weder eine eingeschränkte Alltagskompetenz noch eine Pflegebedürftigkeit vor.“



Auf Veröffentlichung der Fotos, die die ausgeprägten Wundheilungsstörungen zeigen, haben wir begreiflicherweise verzichtet.
 
Schleife Mit Dank und allen guten Wünschen.
 
Ihre Dagmar Gail
Gründerin und Vorsitzende



Impressum:
Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke - seit 1991 -
Spanische Allee 140
14129 Berlin

Tel.: 030 - 803 26 75
Fax: 030 - 80 49 16 35

www.amputierten-initiative.de
info@amputierten-initiative.de

Vorsitz: Dagmar Gail (zu kontaktieren über die genannte Adresse)

Eingetragen im Vereinsregister unter 11822 Nz beim Amtsgericht Charlottenburg und als besonders förderungswürdig und gemeinnützig unter Gesch.-Z. 600/5543 anerkannt.