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Neue S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit: hier: neu, der
Beininfarkt

Die chronische Gefäßerkrankung PAVK gehört zu den häufigsten Erkrankungen unserer Zeit.

Die schwerste Form der PAVK ist der Gewebeuntergang, der Beininfarkt, mit drohender Amputation der betroffenen Extremität.

Deutsche Gesellschaft für Angiologie / Gesellschaft für Gefäßmedizin, S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit, Stand: 30. September 2015.

Unter der aktiven Mitarbeit der Gründerin und Vorsitzenden Dagmar Gail, der 1. Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke – seit dem 18. Januar 1991 -, also seit 25 Jahren.

Dagmar Gail dankt allen für ihre Unterstützung, den Terminus Beininfarkt in die neue S3-Leitlinie gebracht zu haben, vor allem Herrn Dr. med. Holger Lawall, Herrn Professor Dr. med. Curt Diehm, Herrn Professor Dr. med. E. S. Debus und in memorium Herrn Professor Dr. med. Heinz Heidrich.

Herzinfarkt, Schlaganfall und PAVK / Beininfarkt sind lediglich unterschiedliche Manifestationsformen ein- und derselben Erkrankung.

Bei PAVK muss ein Sinneswandel stattfinden, so Dr. Lawall. Eine aktuelle Datenanalyse von der Barmer GEK belegt ebenso wie in der Zeitschrift Eur Heart J 2015; 36: 932, dass bei 37 Prozent der Betroffenen es weder direkt vor einer Amputation noch in den zwei vorausgehenden Jahren eine Angiografie oder eine Revaskularisation gegeben hat.

Da hat sich seit einer ähnlichen Auswertung 2009 und entgegen der Leitlinienempfehlungen überhaupt nichts verändert, so Dr. med. Holger Lawall. Er fordert, dass alle Patienten mit einer kritischen Ischämie umgehend einem Gefäßzentrum vorgestellt werden. In: Ärzte Zeitung, 29.06.2015, von Friederike Klein.

Zu schnell mit dem Skalpell: Auch bei schwerer Extremitätenischämie ist Revaskularisation möglich, so Professor Dr. Holger Reinecke: Das ist eine Katastrophe, die mit unseren Leitlinien nicht vereinbar ist. Er verweist auf die mangelhafte Therapie bei schwerer Peripherer Arterieller Verschlusskrankheit und weist darauf hin, dass in 44 % der Fälle vor Amputationen keine Angiografie in der Klinik vorgenommen wird. Patienten mit kritischer Ischämie werden deutlich seltener therapiert als etwa Patienten mit Claudicatio. Flapsig formuliert heißt das: „Je kränker der Patient, desto weniger wird gemacht. Vor dem Hintergrund, dass die Prävalenz der PAVK deutlich zunimmt, darf uns das nicht kalt lassen.

Dr. Holger Lawall ergänzt: „Wir wollen die Progression der Erkrankung hemmen, bei asymptomatischer Erkrankung die Risikofaktoren behandeln. Wir wollen das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse verringern und Amputationen verhindern.“

Professor Reinecke und Dr. Lawall weisen darauf hin, dass bei 154.413 Patienten mit kritischer Extremitätenischämie nur 76.193 Revaskularisationen stattgefunden haben. Von denjenigen, die es am nötigsten hätten, erhalte nur jeder Zweite diese Therapie.

Frauen erhalten seltener eine arterielle Diagnostik und Therapie vor Amputationen. Darauf machte Dr. Eva Freisinger aufmerksam und ergänzt: „Auffällig ist auch, dass sie sich bei der Erstvorstellung bereits in höheren Krankheitsstadien befinden.“

Deshalb sollte frühzeitig und immer eine Angiografie erfolgen. Dr. Lawall ergänzt: „Bei kritischer Ischämie sollte schnellstmöglich die interdisziplinäre Entscheidung zur Revaskularisation getroffen werden und: Wird eine Amputation erwogen, sollte immer eine zweite Meinung eingeholt werden.

In: Medscape Deutschland von Ute Eppinger, 05. Mai 2015.

Die Fälle von Peripherer Arterieller Verschlusserkrankung nehmen überproportional zu.

Dagmar Gail: Risiko „Amputation nach Beininfarkt“ in: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns 04/15.



Schleife Mit Dank und allen guten Wünschen.
 
Ihre Dagmar Gail, Gründerin, Vorsitzende der
1. Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke – seit 1991-
Bundesverband für Arm- / Beinamputierte, deren Angehörige / Gefäßkranke


Impressum:
1. Amputierten-Initiative e.V. / Gefäßkranke - seit 1991 -
Spanische Allee 140
14129 Berlin
 
Tel.: 030 - 803 26 75
Fax: 030 - 80 49 16 35

www.amputierten-initiative.de
info@amputierten-initiative.de
 
Vorsitz: Dagmar Gail (zu kontaktieren über die genannte Adresse)
 
Eingetragen im Vereinsregister unter 11822 Nz beim Amtsgericht Charlottenburg und als besonders förderungswürdig und gemeinnützig unter Gesch.-Z. 600/5543 anerkannt.